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Mit dem Beginn der Wohnbebauung im Gebiet an und um die heutige Max-Kästner-Straße, der Eröffnung des bedeutenden Naturparks „Lützeltal“, der zwischen 1879 und 1889 angelegt wurde und dem Bau der später außerordentlich beliebten Gaststätte „Lützelhöhe“, die 1880 ihren Betrieb aufnahm, machte sich ein möglichst kurzer Verbindungsweg zwischen der Altstadt von Frankenberg und dem nördlich bzw. nordöstlich gelegenen Erweiterungsgebiet der Stadt notwendig.
Im „Frankenberger Tageblatt und Bezirksanzeiger“ Nr. 49, S.231 vom 28.02.1892 wurde festgestellt, dass der „Passantenverkehr“ in das o.g. Erweiterungsgebiet der Stadt über einen „Fußpfad vom Bahnhof aus“, außerhalb des Birkenwäldchen nach dem Bahnwärterhäuschen am Ahornweg“, offenbar unmittelbar an den Eisenbahngleisen entlang verlaufen sollte.
Die Sächsische Staatsbahnverwaltung lehnte die Legalisierung dieses zunächst inoffiziellen Weges jedoch strikt ab. Daraufhin beschloss der im Jahre 1868 gegründete Frankenberger Verschönerungsverein in Absprache mit dem Stadtrat einen „Ersatzweg“ zu schaffen, der noch heute als „Birkenweg“ oder „Weg durch das Birkenwäldchen“ bezeichnet wird. Seine Einweihung erfolgte im Frühsommer 1892. Die Stadtverwaltung wies im o.g. Zeitungsartikel darauf hin, dass sich der Frankenberger Verschönerungsverein bereit erklärt hatte und den städtischen Auftrag erhielt, diesen Weg ehrenamtlich anzulegen. Der Verschönerungsverein schrieb, dass er „zu seiner ersprießlichen Thätigkeit auch der Unterstützung der hiesigen Bewohnerschaft“ bei der Errichtung des Weges bedarf und er sich sicher glaubte, dass die „in Umlauf gesetzte Sammelliste des Vereins wohlwollende Aufnahme und Zeichner, d.h. Spender finden wird“. 1897 konnte der Birkenweg durch zusätzliche Anpflanzungen weiter verschönert werden.
Erst im Februar 1967 erfolgte eine Befestigung des Birkenweges mittels Gehwegplatten. Eine Beleuchtung wurde installiert. Im Jahre 1998 erhielt der Weg seine heutige Gestaltung.
Durch die geplante Handelsbebauung des Geländes, auf der sich heute noch eine Tennisanlage befindet, wird eine Verlegung des Weges durch das Birkenwäldchen notwendig. Er wird zukünftig seine Trasse in der Nachbarschaft der Bahngleise nehmen und damit das ursprüngliche Projekt aus dem Jahre 1892 erfüllen.
Dr. Bernd Ullrich/Stadtchronist