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31.03.2022 - Sächsische Landfrauen - Seit 30 Jahren engagiert

Am 28. März 1992 in einer Zeit des Aufbruchs und der Hoffnung gegründet – inzwischen eine eingeschworene Gemeinschaft für Chancengerechtigkeit und gutes Leben auf dem Lande: Das ist der Sächsische Landfrauenverband e.V. mit heute ca. 800 Mitgliedern in ganz Sachsen. Rechnet man diejenigen mit dazu, die nur eine Teilstrecke des Weges mitgegangen sind, aus Altersgründen nicht mehr dabei sind oder nun andere berufliche oder private Prioritäten setzen, dann kommen ein paar Tausend zusammen. Sie alle haben den Zusammenhalt der Landfrauen erlebt und genossen, mit ihren Vorstellungen und Fähigkeiten das Verbandsleben geprägt und das Dorfleben bereichert.

Heute gibt es in Sachsen 34 Kreis- und Ortsvereine. Dank Förderung durch das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung kann der Verband heute zeitgemäß und zielgerichtet die Interessen von Frauen im ländlichen Raum nicht nur gut vertreten, sondern auch mitgestalten.

„Der Titel des Förderprojekts „Teilhabe und Chancengleichheit für Frauen in ländlichen Regionen durch Kommunikation, Bildung und Interessenvertretung“ist zugleich Programm unserer Verbandsarbeit. Wir sind sehr froh, dass der Freistaat Sachsen unsere Arbeit schätzt und unterstützt. Das eigentliche Erfolgsrezept dabei ist das Zusammenspiel von geförderten Projektangeboten mit dem Vereinsnetzwerk. Für Frauen im ländlichen Raum sind so praktikable Ermöglichungsstrukturen für Teilhabe und Engagement entstanden. Das muss unbedingt so bleiben, denn das ehrenamtliche Engagement der Landfrauen tut den Dörfern gut, genauso wie auch der kritische weibliche Blick auf die Dinge“; so die Einschätzung der Präsidentin des Verbandes, Dr. Monika Michael.

Im Rückblick auf die vergangenen 30 Jahre ist die Bilanz des Erreichten positiv:

-   Der Verband gehört heute zu den größten sachsenweit agierenden Frauenverbänden. Über die Mitgliedschaft im Deutschen Landfrauenverband sind die Sächsischen gut mit den 450.000 Landfrauen deutschlandweit vernetzt.

-   Die Meinung der Landfrauen in der Regionalentwicklung ist geschätzt und geachtet. Wie und Wo, z. B. bei Mobilität, Gesundheitsversorgung, Klimapolitik und Digitalisierung haben großen Einfluss auf die Lebensqualität vor Ort. Deshalb fordert der Verband, alle Entscheidungen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den ländlichen Raum zu bedenken.

-   Landfrauen in der Region sind ein Gewinn für das Dorfleben. Sie sind oft Macherinnen mit Ideen und sorgen für den sozialen Zusammenhalt. Und wer immer noch glaubt, dass die Landfrauen fürs Kuchenbacken zuständig sind, dem sei gesagt: Das können sie auch genau wie vieles andere: Feste organisieren, gemeinsam Kreatives gestalten, sich um den Erhalt der Traditionen kümmern, Menschen zusammenbringen und für andere da sein.

-   Die Bildungsprogramme und Treffen der Landfrauen sind beliebt und Anlaufstelle für Interessierte. Durch Bildung, Information, Diskussion und Erfahrungsaustausch wird es den Teilnehmenden leicht gemacht, sich einzubringen und Entscheidungen für sich selbst und ihr Lebensumfeld zu treffen. Hier wurden bedingt durch die Pandemie auch verstärkt Online-Formate genutzt, die für die Vernetzung und angesichts der langen Wege übers Land zu positiven Effekten geführt haben.

Die sächsischen Landfrauen stehen nun vor der großen Herausforderung, den Verband als Interessengemeinschaft, aber auch als Akteur für den ländlichen Raum zukunftsfähig zu machen.

„Wir haben leider erlebt, wie Ortsvereine mit einer langen Geschichte sich aufgelöst haben, meist aus Altersgründen und weil sie seit der Gründung nahezu unter sich geblieben sind. Anderen ist es dagegen gelungen, neue Mitstreiterinnen zu gewinnen und sich mit Reaktionen auf die sich verändernde Welt selbst zu erneuern.“

Präsenz in der Öffentlichkeit und interessante Angebote zum Mitmachen können Türöffner für neue Mitglieder werden. In den letzten Jahren gründeten sich sieben Ortsvereine. Alle sind zu uns gestoßen, weil sie begeistert waren, von dem was bei uns alles so läuft. Der Einstieg gelang oft über kreatives Miteinander oder aus dem Wunsch heraus, bei der Dorfentwicklung die Sichtweise der Frauen mit einzubringen.“ Über diese Entwicklung freut sich der gesamte Landesvorstand.

Auch der Wettbewerb um die „Schönste Erntekrone und den Schönsten Erntekranz Sachsens“, den der Verband im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung organisiert, hat hierbei eine besondere Anziehungskraft. Er findet in diesem Jahr bereits zum 29. Mal unter Regie der Landfrauen statt, diesmal in Zittau und wieder gemeinsam mit dem Landeserntedankfest. Die Besucherströme in den vergangenen Jahren waren überwältigend und haben den Landfrauen viel Zuspruch für ihr ehrenamtliches Engagement gebracht.

Die Wurzeln der Landfrauengemeinschaft in Deutschland sind stark, den Deutschen Landfrauenverband e.V. gibt es seit 1948. Die Anfänge liegen jedoch weiter zurück. Daraus ist nun auch in Sachsen ein standsicherer und gesunder Baum gewachsen, der immer wieder neue Äste austreibt, auch wenn hier und da mal ein Zweig abbricht.

„Wir sind stolz darauf, das alles geschafft zu haben und pflegen weiter unseren ‚Baum‘. Unser Gründungsdatum vor 30 Jahren definieren wir als den Anfang für eine hoffentlich unendliche Geschichte.“

 

Sächsischer Landfrauenverband e.V.