Die Stadtverwaltung engagiert sich seit jeher im Bereich der Kriminalprävention, sei es durch den Einsatz des Gemeindevollzugsdienstes, die intensive Zusammenarbeit mit der Polizei vor Ort, die Angebote des Streetworkers und des Sozialarbeiters für Kitas und Grundschulen oder dem Bürgerecho als „Mängelmelder“. Prävention geschieht zudem unter Einbeziehung der Mitmenschen und deren bürgerliches Engagement. Die Präventionsarbeit der Stadtverwaltung hat nach Abschluss der Kooperationsvereinbarung mit dem Landespräventionsrat Sachsen und der Polizeidirektion Chemnitz weiter Fahrt aufgenommen. Neben der Beantragung von Fördermitteln über die RL KommPräv, wurden in diesem Jahr zahlreiche Präventionsprojekte geplant, organisiert und umgesetzt sowie eine Sicherheitsanalyse und Sozialraumanalyse durchgeführt. Letzteres wurde bereits in einer öffentlichen Sitzung ausgewertet und steht zum Nachlesen auf der Homepage der Stadt. Die Veröffentlichung der Sicherheitsanalyse ist für das erste Quartal 2023 vorgesehen. Zu den präventiven Aktionen und Projekten gehörte u.a. das Soccerturnier. Am 24. Juni traten rund 50 Jugendliche, Vertreter des Mittweidaer Polizeireviers, des Frankenberger Ordnungsamtes und die kommunalen Bürgerpolizisten in Mannschaften gegeneinander an. Alle kamen miteinander ins Gespräch und das Feedback war gänzlich positiv. In Planung ist, dieses Format 2023 fortzuführen und zu erweitern. Daneben gibt es Bemühungen eine Plattform zu schaffen, um Jugendlichen und junge Menschen besser die Möglichkeit zu geben auf ihre Lebensrealitäten und Bedürfnisse aufmerksam zu machen. Dies könnte zur Bildung eines Jugendparlamentes oder Ähnlichem in Frankenberg führen, um so ein Verständnis für wirkungsvolle Jugendbeteiligungsformen zu erarbeiten.
Weiterhin ist es gelungen eine Mitarbeiterin für die Koordinierungsstelle Kommunale Prävention zu gewinnen. Die ehemalige Geschäftsstellenleiterin des Gemeinschaftswerks Frankenberg/ Sa. e.V., Frau Marion Göhzold, ist staatlich anerkannte Diplomsozialpädagogin und bringt jahrzehntelange Erfahrungen in der Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit mit und kennt als Bürgerin von Frankenberg/Sa. die Vereine, Institutionen und die Stadt selbst sehr gut.
Zur planmäßigen Strategieentwicklung der Präventionsarbeit, für gezielte und zeitnahe Reaktion auf Problemlagen/Herausforderungen, zur Vernetzung aller relevanten Akteure und dessen Austausch und für die Weiterentwicklung von bedarfsgerechten Präventionsprojekten in der Stadt bedarf es der Gründung eines Gremiums. Die Gründung des sogenannten Kriminalpräventiven Rats (KPR) der Stadt Frankenberg/Sa. wurde von den Stadträten am 07.12.2022 beschlossen. Nach Beschlussfassung tritt der KPR zeitnah zusammen, gibt sich eine Geschäftsordnung und Arbeitsstruktur und begibt sich in die Arbeitsebene. Unter dem KPR soll es zukünftig zudem Arbeitsgruppen (AG) geben, die sich auf ein Themenfeld konzentrieren und deren Teilnehmerkreis entsprechend erweitert ist. Dieser KPR Frankenberg soll ein zusätzliches, gut organisiertes und effektives Instrument zur Unterstützung gesamtgesellschaftlicher Kriminalprävention werden. Neben der Einbindung kommunaler, gesellschaftlicher Kräfte, sollte auch die Mitwirkung engagierter Bürger ein demokratischer Grundsatz sein. Was den Bürger unmittelbar betrifft, sollte von ihm auch unmittelbar beeinflusst werden können. Der KPR wird bereits bestehende Projekte der Kommunalen Präventionsarbeit weiterführen und neue initiieren. Der KPR und die Arbeit der Koordinierungsstelle werden dabei eine Schnittstelle zwischen Bürgern, Verwaltung, Polizei und sozialen Akteuren für die Umsetzung der jeweiligen Präventionsansätze schaffen.
Pressestelle
Stadt Frankenberg/Sa.