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Aus der alten Post wird ein Tempel der Kultur, ein Gebäude der Zukunft der Stadt.
Das 1878 errichtete Gebäude an der Humboldtstraße 12 in Frankenberg/Sa. erstrahlt in neuem Glanz. Das über viele Jahre ungenutzte, lange leerstehende und sanierungsbedürftige ehemalige Postgebäude ist nun neues Domizil der bereits bestehenden Frankenberger JugendKunstSchule. Am Freitag, den 24. März 2023 wurde das denkmalgeschützte Gebäude offiziell eröffnet.
Zur Einweihung begrüßte Bürgermeister Thomas Firmenich zahlreiche Gäste. Stadträte, Kunst- und Musikschaffende, Architekten, Ingenieure und Mitwirkende. Sein Willkommen galt auch Vertretern des Fördermittelgebers aus dem Staatsministerium für regionale Entwicklung, Dr. Anders - Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen Verband deutscher Musikschulen, Frau Hillig - Geschäftsführerin der Mittelsächsischen Kultur gGmbH, Herrn Büttner - Verband der JugendKunstSchulen Sachsen sowie Herrn Langer - Untere Denkmalbehörde des Landkreises Mittelsachsen.
„Eine Idee wird heute Realität. Die Eröffnung der JugendKunstSchule schließt die Investitionen am Bildungscampus in der Mitte unserer Stadt ab. Martin-Luther-Gymnasium, Förderschule Max-Kästner des Landkreises, die Kita Triangel mit dem musikalischen Profil, das Welt-Theater mit der historischen Vergangenheit. Die Stadt zeigt so ihr Profil: Bildung und Kultur. Und der Pavillon in der Mitte des Friedensparks markiert für Jedermann die Mitte dieser Investitionen.“, freute sich Bürgermeister Thomas Firmenich.
2016 hat die Stadt das damals leerstehende Gebäude der alten Post gekauft und 2020 mit der Sanierung begonnen. Die anspruchsvolle Aufgabe, die vorhandene Bausubstanz bei der geplanten Sanierung in ihrer Authentizität zu bewahren und dennoch für seine neue Zweckbestimmung herzurichten hatte das Architekturbüro Beier.Steiner – Architekten und Ingenieure inne. Schützenswerte Bauteile, wie historische Türen, Stuckelemente sowie zwei Öfen wurden gesichert und stehen heute wieder an ihrem Platz. Das Gebäude wurde komplett entkernt sowie der vorhandene Anbau im Innenhof abgebrochen, um Platz für einen neuen Anbau zu schaffen. Dieser dient nun als Probesaal und entspricht den erhöhten Anforderungen der Nutzung. Bei der Umsetzung des Vorhabens wurden die Haus- und Gebäudetechnik komplett erneuert sowie die Innenräume des Gebäudes neu konzipiert. Es entstand eine Nutzfläche von etwa 1.100 Quadratmetern. Für die zentrale Erschließung wurde ein neues Treppenhaus integriert, der barrierefreie Zugang ist über eine Rampe am Haupteingang möglich. Im Gebäude steht zudem ein Aufzug zur Verfügung.
Die ursprünglich reich gegliederte Putzfassade, welche in der Vergangenheit überformt worden ist, konnte nun im Zuge der Baumaßnahme wieder hergestellt werden. Auch der Wiederaufbau des Turmes erfolgte in Anlehnung an die historische Bauweise der 1888 errichteten, sogenannten „Telephonkuppel“. Ausgehend von diesem Kuppelturm verliefen damals die Telefonleitungen in die einzelnen Haushalte. 1934 Jahre wurde das Bauwerk auf dem Gebäude abgerissen.
Im Rahmen der Sanierung des Postgebäudes lobte die Stadt Frankenberg/Sa. einen künstlerischen Gestaltungswettbewerb „Kunst am Bau“ aus. Hierbei wurden drei Bereiche um und am Gebäude künstlerisch gestaltet und damit die gelebte Kunst im Gebäude nach außen getragen. Sichtbar wird dies mit den silhouettenhaften Formen „Bassist+Move+Maler“ aus Stahl auf dem Vorplatz, dem Turmspiel auf dem neu errichteten Turm sowie dem Wandrelief „SCHWINGUNGEN“ an der Fassade des neuen Anbaus.
Die Gesamtkosten für die umfangreiche Modernisierung belaufen sich dabei auf 4,68 Millionen Euro. Davon werden 3,39 Millionen Euro über das Förderprogramm „Investitionspakt - Soziale Integration im Quartier“ gedeckt.
Kern der JugendKunstSchule ist die Musikschule mit derzeit 209 Schülern. Angeboten wird hier Einzel- und Gruppenunterricht, musikalische Früherziehung, Gesang. Weiterhin werden hier die Bläserklassen des Martin-Luther-Gymnasiums unterrichtet und zwei Orchester finden ihren Platz. Aus dem Bereich der Kunst gibt es ein Schüleratelier, es soll Fotografie-Kurse, Tanzangebote und weitere Kurse geben. Die JugendKunstSchule Frankenberg/Sa. ist eine öffentliche Einrichtung für freiwillige Bildungsangebote in der Stadt und Umgebung. Sie ist eine musisch-künstlerische sowie theaterpädagogische Bildungsstätte und gliedert sich dabei in die zwei Bereiche Musikschule und Kunstschule. An der Musikschule können die unterschiedlichsten Instrumente von Kindern aber auch von Erwachsenen erlernt werden.
Quelle historische Postkarte: Stadtarchiv Frankenberg/Sa.
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