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Mit der Übergabe des Zuwendungsbescheides im Dezember 2015 startete eine Vielzahl an Bauaktivitäten auf dem Schloss Sachsenburg. Nach der Umsetzung sofortiger Sicherungsmaßnahmen konnte die Gebäudehülle, inklusive Dächer und Fassaden saniert werden.
Der Eingangsbereich im Nordflügel ist durch einen Standerker ausgebildet. Im Rahmen eines Richtfestes ist am 27. September 2022 die Turmspitze auf den historisch bedeutenden Eingang aufgesetzt worden. Das Schloss erhält damit das Erscheinungsbild des spätgotischen Gebäudes zurück.
Zu diesem denkwürdigen Ereignis in der Geschichte von Schloss Sachsenburg begrüßte Bürgermeister Thomas Firmenich die anwesenden Gäste - Ingenieure, Architekten, beteiligte Bauleute aller Gewerke sowie Verwaltungsmitarbeiter.
„Auch wenn 2009 das Gebäude aus baupolizeilichen Gründen geschlossen werden musste, dürfen wir uns heute sehr über die grundlegende, mit der Denkmalpflege abgestimmte restauratorische Sanierung des Schlosses freuen.“, betonte Firmenich.
Die Spitze selber, als Bekrönung für den Standerker, ist beinahe der letzte Akt. „Es fehlen noch die Schiefer und die Kugel. Weiterhin muss der Standerker noch geputzt und gestrichen werden, dann ist die äußere Sanierung fertig gestellt“, erläuterte Diplom Restaurator Michael Lange.
Neben dem obligatorischen Richtspruch, welcher verlesen wurde von Zimmermann Thomas Schwartze von der Firma Denkmalbau GmbH Ettersburg, wurde eine Zeitkapsel befüllt. In dieser befinden sich eine Broschüre zur Denkmalgeschichte, ein Exemplar der Freien Presse vom 27.09.2022, der Richtspruch, die Rede des Bürgermeisters sowie eine Medaille zum Tag der Sachsen. Die Kapsel wird nachträglich in die Kugel der Turmspitze gelegt.
Die Baumaßnahme wird gefördert durch das Bund-Land-Programm "Lebendige Zentren" (LZP) (ehem. Städtebaulicher Denkmalschutz - SDP). Weiter werden die restauratorischen Leistungen durch den Freistaat Sachsen mit Hilfe von PMO-Mitteln gefördert.
Schloss Sachsenburg war nicht nur Wohnschloss und Residenz verschiedener Fürsten, sondern diente seit 1864 verschiedenen Gesellschaftssystemen als Ort der Umsetzung für Ideologie und Repression gegen Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen. 130 Jahre lang konnte die Öffentlichkeit das Schloss nicht betreten. Nach intensiven Forschungen von Matthias Häusler wurde das Schloss unter anderem als Straf- und Korrektionsanstalt, als Heim-Volks-Hochschule, als Schulungszentrum für NS-Frauenschaft, als Forschungsstelle für Auslandsmedizin und Siedlungsbiologie sowie als Institut für Mikrobiologie der Wehrmacht genutzt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde für fast 20 Jahre ein Jugendwerkhof für schwer erziehbare Jugendliche aus der DDR betrieben.
Nach der politischen Wende 1993 wurde das Schloss Eigentum der Gemeinde Sachsenburg. Heute ist die Stadt Frankenberg Eigentümer dieses denkwürdigen Gebäudes.
„Auch wenn seine Nutzung in der Zukunft noch nicht festgelegt ist, steht außer Frage: Das Schloss soll auch in den kommenden Jahrzehnten in öffentlicher Nutzung bleiben. Die baugeschichtlichen Besonderheiten und den Glanz verschiedener Epochen können Sie in allen Räumen und nunmehr auch auf dem Dach entdecken. Schloss Sachsenburg nimmt sowohl in der Sächsischen als auch in der Deutschen Geschichte in jeder Hinsicht einen bedeutenden Platz ein. Für die Stadt Frankenberg und den Ortsteil Sachsenburg bietet das Schloss somit neue Chancen und Perspektiven. Wir müssen sie nur gemeinschaftlich erarbeiten.“, so Firmenich.
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