Ab 1553 errichtet: Kein anderes profanes Gebäude in der Kernstadt von Frankenberg verfügt über eine solch langwierige Tradition wie das Herrenhaus des ehemaligen Rittergutskomplexes. In den Jahren 1995 und 1996 umfassend restauriert, strahlt das Gebäude eine herrschaftliche Würde und ruhige Anmut aus. Doch der Anschein trügt, durch den Auszug des Museums im Jahre 2019 steht seine Zukunft in Frage, örtliches Engagement ist vonnöten, um die über 520-jährige Entwicklung des Hauses nicht abbrechen zu lassen.

Vor diesem Hintergrund sieht sich die Arbeitsgruppe „Denkmaltag in Frankenberg“ veranlasst, das geschichtsträchtige Bauwerk zurück in die Wahrnehmung der Öffentlichkeit zu holen. Der „Tag des offenen Denkmals“ bietet eine günstige Gelegenheit dafür. Anliegen dieses von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz initiierten Termines ist es, sonst verschlossene oder von Schwierigkeiten bedrohte Kulturdenkmale kostenfrei zu öffnen und damit einem interessierten Besucherkreis zu erschließen.

Traditionsgemäß startet die Veranstaltung bereits am Vorabend (Samstag, 07. September, 19:30 Uhr), mit einem Bild-Ton-Vortrag zur Historie und Gegenwart des Rittergutes. Falk-Uwe Langer und Andreas Teuchner als erfahrene Referenten bieten spannende Geschichtskost und zahlreiche bisher unveröffentlichte Fotos und Abbildungen, die das Wesen und die Eigenart des Gebäudes an der großen Leinwand des „Welt-Theaters“ (Freiberger Straße 20) zu Leben erwecken. Die Bar ist geöffnet, beim Geschichtsexkurs wird an (kleiner) Speise und Trank kein Mangel sein.

Den musikalischen Auftakt am Sonntag, den 08. September, übernimmt ab 13:45 Uhr die Kindertagesstätte „Triangel“. Wir freuen uns, nach der Abschiednahme des „Lützeltalchores“ wie im Vorjahr Kinderstimmen und das Engagement des Erzieherteams für den Eröffnungspart gewinnen zu können.

Pünktlich um 14:00 Uhr starten die Führungen. Das ganze Haus, über sieben Etagen, steht dem Besuchertross zur Verfügung, wir führen vom Keller bis ins Oberdach. Einige Räume warten mit Überraschungen auf: Die berühmte „Flaserndecke“ wird einer intensiven Begutachtung unterzogen, das Standesamt Frankenberg präsentiert im Erdgeschoss seine Offerten, eine Etage darüber erinnert der Heimatverein Frankenberg e. V. an die hiesige Tradition der Zigarrenmacherei. Eine kleine Ausstellung Frankenberger Künstler präsentiert das Rittergut in verschiedenen Ansichten.

Natürlich darf eine Beköstigung nicht fehlen. Im Garten bietet sich beste Gelegenheit, die große Vergangenheit und den malerischen Anblick bei Kaffee und Kuchen, dargereicht vom Ortsverein Frankenberg des Sächsischen Landfrauenverbandes e. V., sprichwörtlich „auf der Zunge zergehen zu lassen“.

Und es gibt eine Überraschung für jeden Interessenten: Das Rittergut en miniature, zum Mitnachhausenehmen, damit der Eindruck nicht verloren geht und das Bauwerk in den Erinnerungen der Frankenberger und ihrer Gäste verankert bleibt. Die Führungen werden des guten Hörens und Sehens wegen in kleinen Gruppen durchgeführt und enden um 17:00 Uhr. Eventuelle Wartezeit wird durch die genannten, bei geeignetem Wetter im Freiraum aufgebauten Angebote verkürzt.

Auf Ihr Kommen freut sich die Arbeitsgruppe „Denkmaltag in Frankenberg“
Falk-Uwe Langer