Etwa um 1150 begann die Besiedlung des Urwaldes durch fränkische Bauern, die vom Bachufer aus schrittweise den Wald rodeten und auf ihren streifenförmigen Grundstücken ihre Wirtschaften errichteten. Der Entwicklung des Dorfes setzte der Dreißigjährige Krieg ein vorläufiges Ende. Der Kriegsnot voraus ging 1628 die Pest, die im Jahre 1632 noch einmal wiederkehrte. Auch wurde der Ort von Plünderungen und Brandschatzungen nicht verschont. Als im Jahre 1648 die Kirchenglocken endlich den Frieden verkündeten, hatten Krieg und Seuche ihren Tribut reichlich  gefordert. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte der Ort einen kräftigen Aufschwung. Es wurden eine Erzgrube mit Eisenherz- und Bleiglanzvorkommen, mehrere Mühlen, Spinnereien und Webereien betrieben. Wer Langenstriegis vom Weidegut bis zur Schönerstädter Straße zu Fuß durchwandern will, der muss etwa eine dreiviertel Stunde einplanen. Denn mehr als dreieinhalb Kilometer schlängelt sich die Straße durch den Ort. Links und rechts ziehen sich die Anwesen und Anhöhen hinauf. Die Struktur des Waldhufendorfes aus dem 12. Jahrhundert ist noch immer erkennbar. Das nahezu erhaltene historische Ortsbild, die große Anzahl denkmalgeschützter Gebäude und eine Vielzahl erhaltenswerter Landschaftsteile laden zum Verweilen ein.

Seit dem Jahr 1994 ist Langenstriegis ein Ortsteil der Stadt Frankenberg/Sa. Was wäre das Ortsbild von Langenstriegis ohne Pferde. Die Mitglieder des Reitsportvereins können auf eine lange Tradition zurückblicken. Allsommerlich laden die Reiter zu einem großen Reitturnier auf ihren Reitplatz ein. Reiten und reiten lernen kann man auf dem Reiterhof der Familie Selbmann. Auf die Jugend setzen die Betreiber des Kinderbauerngutes Langenstriegis. Leben wie die Bauern zu alter Zeit, Tätigkeit im Einvernehmen mit Pflanzen und Tieren: Dies ist besonders für die Stadtkinder ein Erlebnis. Ferien auf dem Bauernhof sind in Langenstriegis immer ein Erlebnis.

Quelle Text: Buch "Frankenberg/Sa. - Im Wandel der Zeit"