Amt für Bauaufgaben

Stadtverwaltung Frankenberg/Sa.
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Kommunale Wärmeplanung

 

 

Bürgerinformationsveranstaltung zur Kommunalen Wärmeplanung

Zum 28.10.2025 hatte die Stadtverwaltung Frankenberg die Bürgerinnen und Bürger zu einer Informationsveranstaltung im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung eingeladen. Vertreterinnen und Vertreter der Stadt, der lokal tätigen Energieversorger und weitere Mitglieder aus dem Projektteam haben erste Ergebnisse vorgestellt und standen anschließend den Teilnehmern für Fragen und Diskussionen zur Verfügung.

Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister Oliver Gerstner und einer kurzen Einleitung durch Andreas Weber (Leipziger Institut für Energie GmbH), dem Moderator der Veranstaltung, erfolgte eine inhaltliche Vorstellung der Zwischenergebnisse der Erhebung des aktuellen Wärmebedarfs sowie ein erster Ausblick der erschließbaren erneuerbaren Energiemengen zur Wärmeversorgung im Stadtgebiet durch die Projektleiterin Ilka Erfurt, ebenfalls vom beauftragten Dienstleister.

Die Aufnahme des Status quo zeigt, dass der Wärmebedarf in der Stadt bei etwa 200 GWh pro Jahr liegt. Derzeit ist Erdgas der wichtigste Energieträger mit einem Anteil von etwa 53 %; Fernwärme spielt aktuell eine untergeordnete Rolle mit 5 %. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Wärmeversorgung beträgt fast 20 %. Im Anschluss wurde mit den Teilnehmern über Wärmenetzausbau, den Einsatz von Wärmepumpen sowie die Substitution von Erdgas auch durch Wasserstoff diskutiert. Der gemeinsame Austausch hat gezeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger viele Fragen haben und sich mehr Klarheit darüber wünschen, welche Wärmeversorgungsoptionen Ihnen zur Verfügung stehen und welche Auswirkungen die kommunale Wärmeplanung konkret hat.

Gemäß dem Wärmeplanungsgesetz (WPG) vom 20.12.2023 sind alle Gemeinden in Deutschland mit weniger als 100.000 Einwohnern verpflichtet, für ihr Gemeindegebiet Wärmepläne bis zum 30.06.2028 aufzustellen. Die Stadt Frankenberg/Sa. hat hierfür einen Fördermittelantrag über die Kommunalrichtlinie beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gestellt und bekommt die externen Kosten vollumfänglich gefördert.

Als Fazit der Veranstaltung kann festgehalten werden, dass die kommunale Wärmeplanung viele Chancen für eine nachhaltige und treibhausgasneutrale Wärmeversorgung bietet. Es ist aber genauso wichtig, sich individuell über die lokalen Gegebenheiten und Regelungen zu informieren, um die besten Entscheidungen für die eigene Wärmeversorgung zu treffen. Hierfür möchte die Stadt perspektivisch weitere Informations- und Beratungsangebote anbieten.


Ilka Erfurt
Leipziger Institut für Energie/

Pressestelle
Stadt Frankenberg/Sa.

 

Startschuss für die kommunale Wärmeplanung

Die kommunale Wärmeplanung der Stadt Frankenberg/Sa. hat begonnen: Die Stadt Frankenberg/Sa. startet mit dem mehrstufigen Erstellungsprozess einer Wärmeplanung. Der Energiedienstleister Leipziger Institut für Energie GmbH berät und unterstützt die Stadt dabei.

Bürgermeister Oliver Gerstner unterstreicht die Bedeutung der kommunalen Wärmeplanung für die Stadt Frankenberg/Sa.: „Der Plan gibt den Bürgern sowie den Unternehmen unserer Stadt Orientierung und Planungssicherheit. Ziel der Wärmeplanung ist es, den für Frankenberg besten und kosteneffizientesten Weg zu einer klimafreundlichen und fortschrittlichen Wärmeversorgung zu ermitteln. Mit der kommunalen Wärmeplanung legen wir das Fundament, auf dem wir in einem zweiten Schritt mit der Erarbeitung von Lösungen und Maßnahmen aufbauen können. Ziel ist es, die kommunale Wärmeplanung gemäß dem Wärmeplanungsgesetz (WPG) zu erarbeiten.“

Das Gesetz verpflichtet die Stadt Frankenberg/Sa., bis spätestens zum Ablauf des 30. Juni 2028 eine erste kommunale Wärmeplanung zu erstellen. Für das Gelingen des Projektes ist die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Politik, der Industrie, Gewerbetreibenden, Handels- und Dienstleistungsunternehmen, der Wohnungswirtschaft und Landwirtschaft sowie weiterer Institutionen, Behörden und Träger öffentlicher Belange entscheidend. Über den genauen Zeitpunkt und Ablauf der einzelnen Informationsveranstaltungen wird die Stadtverwaltung informieren.

Ablauf der Wärmeplanung

Die Erstellung der kommunalen Wärmeplanung lässt sich in einen fünfstufigen strategischen Prozess gliedern:

1. Eignungsprüfung:

• Untersuchungsgebiete festlegen

• erste Einschätzung zu Teilgebieten von netzgebundener oder dezentraler Wärmeversorgung

2. Bestandsanalyse:

• Aufbereitung und ggf. Erhebung von Daten zu Energieverbrauch, Wärmebedarf und bestehenden Wärmeversorgungstechnologien der Gebäude/Quartiere

3. Potenzialanalyse:

• Untersuchung lokal geeigneter erneuerbarer Wärmequellen, wie Solarthermie, Umweltwärme (Boden, Wasser, Luft) und nutzbare Abwärme

• Fokus auf Gebäudesanierung zur Verringerung des Wärmebedarfs

4. Szenarienentwicklung:

• Zusammenführung der Ergebnisse aus Bestands- und Potenzialanalyse

• Ermittlung zukünftiger Wärmebedarfe des Gebäudebestands und mögliche klimaneutrale Wärmeversorgungstechnologien

5. Maßnahmenkatalog:

• Definition von Maßnahmen zur schrittweisen Erreichung des Zielszenarios und Dekarbonisierung der Wärmeversorgung

„Es geht darum, eine Handlungsstrategie zu entwickeln, deren Wirken und Umsetzung wir fortan laufend überprüfen und weiterentwickeln“, erklärt [Ilka Erfurt, Geschäftsführerin vom Leipzig Institut für Energie GmbH].

Ziel der Wärmeplanung

Die kommunale Wärmeplanung soll auf lokaler Ebene Lösungen und Maßnahmen entwickeln und so eine Wärmewendestrategie für das gesamte Stadtgebiet erstellen. Diese Erkenntnisse sind wertvoll für die Stadt Frankenberg/Sa., Netzbetreiber und Energieversorger zur Anpassung der Energie- und Versorgungsinfrastruktur. Gebäudeeigentümer erhalten Orientierungshilfe für den Einbau nachhaltiger Wärmeanlagen. Die Lösungen und Maßnahmen sind technologieoffen und nicht verpflichtend.

Über den aktuellen Stand und die jeweiligen Neuerungen rund um die kommunale Wärmeplanung wird die Stadtverwaltung weiter regelmäßig auf ihrer Internetseite unter https://www.frankenberg-sachsen.de/Wirtschaft/Klimaschutz/ informieren.

Ihr Ansprechpartner: Florian Aurich, Tel.: 037206/64-1316,
Mail: f.aurich@frankenberg-sachsen.de

 

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