Wie sieht ein sicherer und angenehmer Schulweg aus? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Projekttags an der Erich-Viehweg-Oberschule am 25. April 2025, bei dem sich die Klassen 7a und 7c intensiv mit ihrer Schulumgebung auseinandersetzten. Organisiert wurde der Tag vom ADFC Sachsen e.V. und dem Landesverband Nachhaltiges Sachsen e.V. Die Schülerinnen und Schüler gingen dabei selbst auf Erkundungstour: Sie beobachteten den Verkehr vor Ort, gingen kritische Stellen ab und dokumentierten, was aus ihrer Sicht verbessert werden sollte. Gleichzeitig lernten sie, worauf es bei guter Verkehrsplanung ankommt – und dass sie selbst aktiv mitgestalten können.

Beim Schulwegforum am 5. Mai präsentierten sie ihre Ergebnisse öffentlich – nicht nur vor Bürgermeister Oliver Gerstner und Vertreterinnen der Stadtverwaltung und des Stadtrats, sondern auch gegenüber Schulleitung, Eltern, interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie der Kinder- und Jugendbeauftragten Sachsens Susann Rüthrich. Die Jugendlichen deckten eine breite Palette an Themen ab: Sie machten auf gefährliche Straßenüberquerungen aufmerksam, bemängelten das Fehlen von Aufenthaltsorten für Jugendliche und beschrieben das morgendliche Verkehrschaos vor der Schule – besonders dann, wenn viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto bis ans Schultor fahren. Ein weiteres zentrales Anliegen war die Verkehrsbildung: Auch Erwachsene, insbesondere Eltern, sollten stärker für eine sichere Mobilität von Kindern sensibilisiert werden.

Die Vorschläge der Jugendlichen sind kreativ und konkret: Zebrastreifen an riskanten Kreuzungen wie dem Kreisverkehr Hammertal, mehr sichere Fahrradstellplätze auf dem Schulgelände, längere Grünphasen an der Fußgängerampel vor der Schule sowie Tempokontrollen im Schulumfeld. Auch überdachte Treffpunkte für Jugendliche sowie ein Pumptrack standen auf der Liste. Zudem regten die Schülerinnen und Schüler an, dass Eltern künftig stärker für die Schulwegsicherheit sensibilisiert werden – etwa durch Aktionen und Elternabende.

Die Anliegen wurden nicht nur vorgestellt, sondern im Publikum auch rege diskutiert. Von Eltern und Bürgern gab es viel Zuspruch. Die Stadtverwaltung bezog zu allen Themen Stellung, besprach mögliche Verbesserungen und kündigte an, die Anregungen weiterzuverfolgen. Besonders konkret wurde es beim geplanten Geschwindigkeitsdisplay vor der Schule – das breite Unterstützung findet, dessen Finanzierung aber noch gesichert werden muss. Eine Spendenaktion durch das Frankenberger Mobilitätsprojekt „100fach mobil“ ist bereits in Planung. Auch der Austausch der unsicheren Fahrradständer ist auf dem Weg: Noch in diesem Sommer sollen erste Fahrradbügel auf dem Schulgelände installiert werden. Zudem prüft die Stadt die Verlängerung der Grünphase an der Ampel vor der Schule sowie die Einrichtung von Zebrastreifen am Kreisverkehr Hammertal.

Kindern und Jugendlichen zuzuhören lohnt sich – denn ihre Ideen für sichere und angenehme Schulwege kommen letztlich allen zugute, die sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad durch die Stadt bewegen.

Das Projekt Schulweg.Aktiv des ADFC Sachsen wurde gefördert im Rahmen der Förderrichtlinie Bürgerbeteiligung. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Das Projekt „Verkehrslabor“ des Landesverband Nachhaltiges Sachsen e.V. wird durch die Initiative Mobilitätskultur und die Elektrizitätswerke Schönau gefördert.

Stephanie Scholz
Landesverband Nachhaltiges Sachsen e.V.