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20.11.2025 - Beratung des Stadtrates über Petition zur Kita "Windrädchen"

Beratung des Stadtrates über die Petition „KiTa Windrädchen in Mühlbach erhalten – Für unsere Kinder!“

Am 18. November 2025 fand eine außerordentliche Sitzung des Stadtrates statt, bei der die Petition zur Zukunft der Kindertagesstätte Windrädchen in Mühlbach intensiv beraten wurde. Die Petition wurde von Felix Wellmann initiiert und hat mehr als 1.200 Unterstützer, darunter über 700 aus Frankenberg. Der Antrag fordert, die Kindertagesstätte „Windrädchen“ in Mühlbach zu erhalten.

Petition und Anliegen der Eltern

Felix Wellmann, der die Petition vorstellte, kritisierte die mangelnde Kommunikation und Informationspolitik der Stadtverwaltung. Die Eltern haben beim Elternabend gehört, dass die Kita aufgrund sinkender Anmeldezahlen geschlossen werden könnte, ohne, dass zuvor in ausreichendem Maße Gespräche mit den betroffenen Eltern geführt worden seien. Wellmann forderte mehr Transparenz und stellte die Frage, warum eine funktionierende Kita, die eine wichtige Vielfalt bietet, geschlossen werden sollte. Zudem beklagte er, dass keine Investitionen getätigt worden sind und die Kita so ausgetrocknet wird.

Der Appell an den Stadtrat lautete, nicht politisch zu entscheiden, sondern menschlich und nicht auf dem Rücken der Kinder.

Standpunkt der Stadtverwaltung

Bürgermeister Oliver Gerstner erläuterte in der Sitzung, dass die Diskussion um die demografische Entwicklung und damit der Rückgang der Anmeldezahlen in den Kindertagesstätten bereits mehrfach im Stadtrat und in öffentlichen Terminen aufgegriffen wurde. Auch der Ortschaftsrat sei über den demografischen Wandel und seine Auswirkungen auf die Kita-Entwicklung informiert worden. Im Rahmen der Kita-Bedarfsplanung der Stadt Frankenberg/Sa. wurde im Hauptausschuss am 29. September 2025 die Bildung einer Arbeitsgruppe beschlossen, um die gesamte Kita-Landschaft in Frankenberg zu betrachten und Lösungen zu finden.

Der Bürgermeister betonte, dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Entscheidung über die Zukunft der Kita „Windrädchen“ gebe. Die Lage sei durch ein personelles Problem geprägt, kein wirtschaftliches.. Derzeit stehe der Kita „Windrädchen“ ab dem Schuljahr 2026/2027 zu wenig Personal nach sächsischem Betreuungsschlüssel zur Verfügung. Ein zu geringer Personalschlüssel könnte letztendlich zur Gefährdung des Kindeswohls führen.  Eine damit zusätzliche Finanzierung des Personals sei aufgrund der angespannten Haushaltslage mit einem Defizit von 2,9 Millionen Euro nicht möglich. Bürgermeister Oliver Gerstner forderte den Stadtrat auf, Vorschläge für eine Lösung zu unterbreiten.

Der Bürgermeister wies außerdem darauf hin, dass die Instandhaltungsmittel für alle städtischen Einrichtungen, nicht nur für die Kita „Windrädchen“, aufgrund der Haushaltslage und der wiederholt verspätet beschlossenen Haushalte in den vergangenen Jahren begrenzt waren. Auch wurden keine Maßnahmen ergriffen, die Kita systematisch auszutrocknen oder Kinder umzulenken. Im Jahr 2024 wurde sogar eine neue Mitarbeiterin für die Kita „Windrädchen“ als Krankheitsvertretung eingestellt, um einen häufigen Wechsel von Erziehern zu vermeiden. Um mögliche Lösungen zu finden und Kapazitäten in den Einrichtungen besser zu nutzen, wurden in den vergangenen Wochen Gespräche mit Mitarbeitern sowie freien Trägern geführt.

Die Frage einer möglichen Übernahme der Kita „Taka-Tuka-Land“ durch den Träger der englischsprachigen Kindertagesstätte „Little Foxes“ wurde ebenfalls angesprochen, jedoch befinden sich die Gespräche noch in einem frühen Stadium. In der jüngsten Sitzung der Arbeitsgruppe „Kita“ wurde das Konzept erstmals direkt vorgestellt. Der Bürgermeister stellte klar, dass die Stadt in der Pflicht sei, solche Angebote zu prüfen.

Ein weiterer Vorschlag, der von der Arbeitsgruppe diskutiert wurde, betrifft die Möglichkeit, die Kita „Windrädchen“ als integrative teilstationäre Kindertageseinrichtung (I-Kita) anerkennen zu lassen. Das spezifische Anerkennungsverfahren würde jedoch einen längeren Prozess erfordern, und bislang habe es keine Anmeldung von Eltern für diesen Bedarf gegeben. Aufgrund der baulichen Umstände wäre die Kita „Windrädchen“ ausschließlich für die Betreuung von Kindern mit einer seelischen Behinderung geeignet. Derzeit sind etwa 50% der Integrativplätze in der Stadt belegt.

Zukünftige Perspektiven und weitere Schritte

Der Stadtrat forderte, dass eine bessere Planungssicherheit für alle beteiligten Eltern und Kitas gewährleistet werde. So soll am 10. Dezember 2025 die Entscheidung über die Zukunft der Kita Windrädchen in der Stadtratssitzung getroffen werden. Ziel soll es sein, alle Kitas in Frankenberg langfristig zu erhalten.

Fazit

Die Sitzung des Stadtrates zeigte, dass die Zukunft der Kita Windrädchen in Mühlbach noch offen ist. Es wurden viele Argumente sowohl von den Eltern, Stadträten als auch von der Stadtverwaltung vorgebracht, aber es bleibt abzuwarten, wie die endgültige Entscheidung ausfallen wird. Es gibt eine klare Forderung nach mehr Planungssicherheit und Transparenz seitens der Eltern. Die Verwaltung erwartet von Seiten der Stadträte und den Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Kita“, dass in den kommenden Wochen gemeinsam Lösungen für die personellen und finanziellen Herausforderungen gefunden werden.

Dazu wurde die Durchführung einer Einwohnerversammlung zum Thema Kita-Entwicklung vorgeschlagen. Diese wird nun zeitnah terminiert und soll noch vor dem 10. Dezember 2025 stattfinden. Die Bürger der Stadt sind dazu eingeladen, ihre Fragen und Bedenken dort vorzubringen, um den Entscheidungsprozess konstruktiv zu begleiten.

Pressestelle
Stadt Frankenberg/Sa.

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