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Heiner Müller

Heiner Müller wurde am 09. Januar 1929 in Eppendorf, in der Nähe von Augustusburg,  geboren. Dort verbrachte er die ersten Jahre seiner Kindheit, bis er 1933 mit seinen Eltern nach Bräunsdorf  umziehen musste. Sein Vater wurde zu diesem Zeitpunkt aus dem Lager Sachsenburg nach mehrjähriger Haft entlassen und war als Beamter für den nationalsozialistischen Staat nicht mehr tragbar. Er durfte nicht mehr nach Eppendorf zurückkehren. In Bräunsdorf besuchte Heiner Müller ab 1935 die Volksschule und galt dort als sehr zurückhaltendes Kind. 1938 zog die Familie von Sachsen nach Waren (Mecklenburg). Im August 1941 wurde sein Bruder Wolfgang geboren. Sein Vater erhielt 1943 den Einberufungsbefehl und Heiner Müller wurde  für seinen Bruder zum Vaterersatz.

1947 zog die Familie Müller nach Frankenberg/Sachsen. Der Vater, Kurt Müller, wurde am 1.11.1947 vom Landratsamt Flöha zum Bürgermeister von Frankenberg berufen.  Die Wohnung der Familie befand sich zuerst in der Ernst-Thälmann-Str. 6 und dann in der Freiberger Str. 14, in der bis zum Sommer 1948 die russische Stadtkommandantur und danach die Volkspolizei untergebracht waren.

Heiner Müller besuchte wieder die Oberschule und wurde zu einem sehr guten Schüler. Besonders gut waren seine Leistungen im Fach Deutsch. Sein Deutschlehrer, Studienrat Ackermann, ermuntert ihn, seine erste Novelle zu schreiben, denn er meinte, dass das der beste Start sei Schriftsteller zu werden. Durch ihn wurde Heiner Müller auch aktives Mitglied der Theatergruppe. Im Juli 1948 legte Müller sein Abitur ab. Es folgt eine kurze Arbeitslosigkeit, bis er dann von 1949 bis 1951 in der Stadtbücherei Frankenberg als Hilfsbibliothekar tätig war. 1950 schied sein Vater aus dem Bürgermeisteramt auf Grund politischer Unstimmigkeiten aus und setzte sich nach Westberlin ab. Seine Frau und sein jüngerer Sohn Wolfgang folgten ihm 1951. Heiner Müller blieb in der DDR und zog nach Berlin.  Er arbeitete u. a.  als freier Mitarbeiter bei der „Märkischen Volksstimme“ in Chemnitz. 1953 wurde Müller Mitglied des Deutschen Schriftstellerverbandes, aus dem er dann nach dem Mauerbau 1961 systematisch ausgeschlossen wurde. Am 30. Dezember 1995 verstarb er im Rudolf-Virchow-Krankenhaus in Wedding an Herzversagen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Heiner Müller einer der bedeutendsten Dramatiker des 20. Jahrhunderts war. Er hat einen weitgespannten Bogen europäischer Theatergeschichte mit vollzogen.

 

Kunst: Prof. Ulrich Eißner, Bronze, 2018